Sonntag, 20. Oktober 2013

Kurzgeschichte - Glaube und du siehst



Ein Engel schaukelte auf einer Wolke. Er schaukelte so friedlich vor sich hin. Es war so ein herrlicher, sonniger Tag. Die Sonne strahlte und der Himmel leuchtete in seinem hellen Blau.
Ein kleiner Junge lief mit seiner Mutter über ein Wiesenfeld. Die Mutter hatte es sehr eilig. Sie hielt den Jungen an der Hand und zog ihn ständig hinter sich her.
Der Junge schaute dauernd zum Himmel hoch. Ihm gefiel es, den Wolken zu zusehen und dann sah er plötzlich diesen Engel am Himmel schaukeln.
„Mami, Mami, da schaukelt ein Engel.“ „Wo?“ „Na da, siehst du ihn nicht?“ Er zeigte mit dem Zeigefinger in die Richtung des Engels. Sie schaute kurz hoch, konnte aber keinen Engel erkennen. „Da ist niemand. Das bildest du dir nur ein.“ „Hallo Engel, was machst du da?“, fragte das Kind. „Na, das siehst du doch. Ich schaukle und genieße den Tag.“ „Wieso kann meine Mama dich nicht sehen?“ „Ich bin ein Engel. Deine Mama glaubt nicht an Engel und deshalb kann sie mich nicht sehen. Sie glaubt nur an das, was sie sehen kann. Wenn du aber deinen Glauben ausdehnst und immer offen bist, auch für Dinge, die du nicht sehen kannst, dann erblickst du Dinge, die für viele Menschen verschlossen bleiben. Das ist der Grund, warum du mich sehen kannst und deine Mutter nicht.“ „Es ist so herrlich, dich anzuschauen. Ich möchte immer offen sein und ganz viele Dinge sehen.“


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