Sonntag, 20. Oktober 2013

Kurzgeschichte - Selbstliebe




Es war einmal ein kleines liebes Mädchen. Sie lebte zusammen mit den Eltern in einem kleinen Dorf. Und weil sie ein braves liebes Mädchen war, wurde sie von jedem im Dorf gemocht. Sie war zu jedem immer sehr freundlich, besonders zu den älteren Dorfbewohnern. Auch in der Schule war sie sehr gut. Die Eltern waren unheimlich Stolz auf sie.

Die Jahre vergingen und das Mädchen wuchs heran. Mit den Jahren erkannte sie, dass sie nicht wirklich wusste, wer sie ist, welche Interessen sie eigentlich hat und dass sie nicht ihr eigenes Leben lebte. Bisher hatten ihr das ja ihre Eltern immer vorgegeben, wie sie ihr Leben führen sollte. Es galten die Regeln: Sei brav, lieb und nett, stets pünktlich und fleißig; dann sind wir Stolz auf dich und wir haben dich lieb.

Umso so älter sie wurde, umso unglücklicher wurde sie. Sie erkannte, dass sie bisher nur nach den Vorstellungen der anderen lebte. Also beschloss sie das zu ändern.
Sie wollte zukünftig nur noch Dinge tun, die ihr gefielen. Sie wollte tanzen und lustig sein und wollte sogar anderen Menschen auch mal Streiche spielen. Sie fand es lustig, wenn andere Leute über sie schimpften. Sie wollte einfach nicht mehr das liebe, brave Mädchen sein. Sie wollte niemand böswillig wehtun, aber sie wollte endlich sie selbst sein. Die Eltern waren mit diesem Verhalten gar nicht einverstanden. Sie merkten, dass sie ihr Kind nicht mehr kontrollieren und bevormunden konnten. Das machte sie sehr unsicher.

Das Mädchen ließ sich aber nicht abbringen. Also beschloss sie nur noch Dinge zu tun, die ihr das Gefühl gaben, sich gut zu fühlen mit dem, was sie tat. Ihr wurde immer klarer, wie wichtig es für sie ist, auf sich selbst zu achten und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Umso mehr sie es lernte, auf sich zu schauen, umso glücklicher wurde sie. Zunehmend überprüfte sie ihre Handlungen, in dem sie sich fragte, welche Dinge tun mir wirklich gut und welche weniger? Mache ich etwas, weil ich es so will, oder weil jemand anderes es so will?

Die Menschen um sie herum wunderten sich, warum sie auf einmal so fröhlich wirkte. Sie schien förmlich zu strahlen. Ein Leuchten war in ihren Augen zu sehen. Zunehmend wuchs sie in Ihren Entscheidungen. Wenn Leute sie fragten, was sie tun müssten, um auch so glücklich zu sein wie sie, sagte sie nur: „Bleibe bei dir und schaue, was du möchtest und handle danach. Frage dich selbst, ob es dir gut geht mit dem, was du tust und wenn nicht, dann ändere es.“

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